SYNOPSEN
TÜBINGEN BLICK, Wachtraum
1 Mann, 1 Frau - ein Bühnenbild
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Wie in einer filmischen Sequenz zoomt der Blick, der eine einzige Großszene heranholt, in das berühmteste Turmzimmer Tübingens. Der späte Hölderlin steht, innerlich längst verkleidet als Scardanelli, versunken im Gegenblick auf den Neckar, voll überreifer Gedanken, vor dem schmutzigen Spiegelglas des Fensters. Ein Einsamer, dem es nur noch verbleibt die Realitäten zu imaginieren.
Die Gegenfigur huscht in diesen Raum in Gestalt von Lotte Zimmer, jene aufgeschlossene Tochter des ästhetisch und philosophisch gebildeten Schreinermeisters, der sich des Dichters annahm.
In einer hellwachen Kunstsprache umkreisen beide poetisch das Leben, die Kunst, die Liebe. Der Ethos der Jugend bricht sich ebenso Bahn wie die Wehmut im Herzen des gealterten Mannes, im Wechselspiel einer gemeinsamen Sehnsucht. Es sind die Fragen und schon die beginnenden Antworten der nächsten Generation, die der Reife, der Verbitterung, Widerstand und Reibung bieten - vor der Umnachtung.
 
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